POL-CLP: Pressemitteilung zur Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2023 +++ …


Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta

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Cloppenburg/Vechta (ots)

+++ Die Region Oldenburger Münsterland ist sicher: Niedrigere Kriminalitätsbelastung und höhere Aufklärungsquote +++

Der Leiter der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta, Jörn Kreikebaum, hat am heutigen Freitag (15.03.2024) die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2023 für den hiesigen Inspektionsbereich vorgestellt.

Bei der Präsentation attestierte Jörn Kreikebaum: „Das Oldenburger Münsterland ist weiterhin eine sichere Region. Das belegt insbesondere die Häufigkeitszahl, also die Kriminalitätsbelastung, welche nun sogar leicht abgenommen hat. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden, im Vergleich zum Vorjahr wieder etwas gesunken ist.“

Die Häufigkeitszahl stellt die Anzahl von Straftaten dar, die auf 100.000 Einwohner fällt. Hier liegt die Zahl mit 4199 Straftaten pro 100.000 Einwohner für beide Landkreise zusammen etwas niedriger als im Vorjahr (4210). In den vergangenen 10 Jahren konnte hier grundsätzlich ein starker Rückgang verzeichnet werden (2014:5520).

+++ Anstieg der Gesamtfallzahlen bei steigender Bevölkerungszahl +++

Bei den Fallzahlen konnte der historische Tiefstwert aus dem Jahr 2021 (12018 Taten) unter Pandemieumständen mit 13632 Taten nicht erreicht werden. 2023 waren es 211 Taten mehr als im Jahr 2022 (13421 Taten). Der prozentuale Anstieg zum Vorjahr umfasst damit etwa 1,57 %.

Der Zuwachs ist in den Bereichen der Straftaten der sex. Selbstbestimmung (12,00 Prozent mehr als im Vorjahr), der strafrechtlichen Nebengesetze (6,49% mehr als im Vorjahr) und im Bereich der Diebstahlsdelikte (3,34% mehr als im Vorjahr) sowie bei den Rohheits-/Freiheitsdelikten (3,17% mehr als im Vorjahr) zu finden.

„Die Fallzahlen sind zwar etwas gestiegen, jedoch darf dabei auch nicht unerwähnt bleiben, dass auch die Bevölkerungszahl gestiegen ist. Im Hinblick auf die Aufklärungsquote ist zudem auch eine leichte Steigerung festzustellen und sie bleibt damit konstant auf einem hohen Niveau“, stellte Alexander Kreye – Leiter des Zentralen Kriminaldienstes – fest.

Lag die Aufklärungsquote 2014 noch bei 56,82 Prozent, konnte sie kontinuierlich gesteigert und 2023 mit 63,15 Prozent auf einem hohen Niveau gehalten werden (Vorjahr: 62,17%). „Der konstant hohen Aufklärungsquote liegt eine hervorragende Arbeit der engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeiinspektion zu Grunde. Für dieses Engagement möchte ich meinen Kolleginnen und Kollegen meinen Dank aussprechen“, lobte Jörn Kreikebaum.

+++ Verteilung der Straftaten / Hauptgruppen +++

Auf die Gesamtzahl der Straftaten im Bereich der Polizeiinspektion entfallen mit 36,10 Prozent die meisten Taten in den Bereich der Diebstahlsdelikte (2022: 35,48 Prozent). An zweiter Stelle kommen mit 17,58 Prozent (2023: 18,98 Prozent) die sonstigen Straftaten, unter die beispielsweise Sachbeschädigungen, Beleidigungen und Hausfriedensbrüche fallen.

Danach folgen die Vermögens- und Fälschungsdelikte mit 17,30 Prozent (2022: 17,60 Prozent) und die Rohheitsdelikte mit 16,97 Prozent (2022: 16,71 Prozent).

Hier sind keine gravierenden Veränderungen zum Vorjahr festzustellen.

+++ Entwicklung bei den Rohheitsdelikten +++

Unter dem Begriff der Rohheitsdelikte sind Raubstraftaten, Körperverletzungsdelikte sowie Straftaten gegen die persönliche Freiheit zu verstehen, einschließlich Bedrohung und Nötigung.
Für das vergangene Jahr registrierte die Polizei hier 2314 Taten. Im Jahr 2022 waren es 2243 Taten, die polizeilich aufgenommen wurden. Damit bewegen sich die Zahlen weiterhin auf dem Niveau aus der Vor-Corona-Zeit (2019: 2282 Taten), jedoch ist hier die Zahl im 10-Jahresvergleich am höchsten.

Der Anstieg ist hierbei im Bereich der Raubdelikte und Freiheitsdelikte festzustellen. Die Entwicklung bei den Körperverletzungsdelikten ist etwas rückläufig.

+++ Leichter Anstieg der Fallzahl bei Wohnungseinbruchdiebstahl +++

Im Bereich der Wohnungseinbruchdiebstähle kann mit 194 Taten ein leichter Anstieg (2022: 168) verzeichnet werden. Hiervon blieben 73 Taten (2022: 69 Taten) im Versuchsstadium hängen.

„Das Thema Wohnungseinbruchdiebstahl ist einer der Kernthemen in der Präventionsarbeit. Insbesondere wurden beispielsweise im vergangenen Jahr die Präventionsveranstaltungen im größeren Rahmen mit zahlreichen Zuhörern wieder umfangreich angenommen. Außerdem haben sich die Wohnzimmervorträge etabliert“, stellte Alexander Kreye, Leiter des zentralen Kriminaldienstes dar.

+++ Gewalt gegen Polizeibeamte +++

Seit 2019 ist in diesem Deliktsbereich eine kontinuierliche Steigerung zu verzeichnen. Waren es im Jahr 2019 noch 56 Taten, stieg die Zahl im Vorjahr auf 74 Taten. Für das Jahr 2023 wurde eine Zahl von 71 Straftaten festgestellt. Allerdings ist die Zahl der Opfer mit 173 Personen nahezu gleichbleibend (2022: 172). Bei den Einsätzen wurden insgesamt 28 Polizeibeamtinnen und -beamte leicht und eine Person schwer verletzt.

Die Entwicklung bereitet Jörn Kreikebaum Sorgen: „Das ist absolut nicht hinnehmbar. Wer Polizeibeamtinnen und -beamte angreift und sie an der Ausübung ihrer Dienstpflichten hindert, greift damit auch die Gesamtgesellschaft an. Das sollte allen klar sein. Entsprechende Delikte werden mit allen Mitteln konsequent verfolgt.“

+++ Anstieg der Fallzahlen im Bereich Häusliche Gewalt +++

Im Jahr 2023 wurden insgesamt 775 Fälle mit 748 Opfern von „Häuslicher Gewalt“ im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta registriert. Im Jahr 2022 waren es noch 753 Fälle und 733 Opfer.

Von den 748 Opfern im Jahr 2023 waren mit 547 Personen etwa 73,13 % weiblichen Geschlechts (männliche Personen: 201). Bei 469 von 775 Fällen (60,52%) handelte es sich um (ex-) partnerschaftliche Beziehungen.

„Die Entwicklung ist besorgniserregend. 748 Menschen wurden in unserem Zuständigkeitsbereich gerade an dem Ort Opfer einer Straftat, wo sie sich eigentlich sicher fühlten sollten. Überwiegend handelte es sich dabei um Körperverletzungsdelikte (61,16%). Überwiegend waren Frauen bzw. Mädchen Opfer. Und wir sprechen hier von den tatsächlich zur Anzeige gebrachten Taten, also vom Hellfeld. Dieser Entwicklung werden wir uns entschieden entgegenstellen. In der Präventionsarbeit widmen wir uns diesem Themenfeld ganzheitlich und intensiv. Bedeutend ist und bleibt hier insbesondere der Austausch mit Netzwerkpartnern, wie beispielsweise mit den Beratungs- und Interventionsstellen“, erläuterte Alexander Kreye.

+++ Kinder- und Jugendkriminalität +++

Die Anzahl der Fälle, zu denen Kinder und Jugendliche als Tatverdächtige oder Beschuldigte ermittelt wurden, weist im Berichtsjahr 2023 eine leichte Steigerung auf und liegt nunmehr bei 1246 Fällen (Vorjahr: 1205). Damit wurde im 10-Jahres-Verlauf ein Höchstwert erreicht.

Dabei ist ein Zuwachs von 43,01% im Bereich Verbreitung pornographischer Schriften festzustellen. Ein Großteil lässt hier durch das Versenden entsprechender Inhalte in Sozialen Medien oder Gruppenchats von Kurznachrichtendiensten begründen.

+++ Ermittelte Tatverdächtige +++

Insgesamt konnten im Jahr 2023 durch die Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta 6890 Tatverdächtige (2022: 6644) ermittelt werden. Damit ist die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen etwas gestiegen.
Von den 6890 Tatverdächtigen besaßen 4376 Tatverdächtige die deutsche (63,51 %) und 2514 Personen eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit (36,49%). 317 Personen mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit hatten einen Aufenthaltsstatus. Auf die Gesamtzahl der Tatverdächtigen gesehen, bildet diese Personengruppe einen Anteil von 4,60 Prozent ab.

Damit ist die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen im Vergleichszeitraum von 2017 (1787) bis 2023 (2514) um 40,68 % gestiegen, während die Zahl der deutschen Tatverdächtigen von 2017 (4609) bis 2023 (4376) um 5,06 % gesunken ist. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und können nicht pauschalisiert werden. Der Anstieg kann und sollte nicht nur mit Ankunft und Verbleib der Migrantinnen und Migranten begründet werden, sondern bedarf auch einer differenzierten Betrachtung der Umstände der Ankunft, der unklaren Bleibeperspektiven sowie der Unterbringung und den damit zusammenhängenden Lebensverhältnissen.

Unter den Tatverdächtigen waren 288 Kinder (2022: 316) und 766 Jugendliche (2022: 753) sowie 563 Heranwachsende (2022:568). Damit verteilt sich die Altersstruktur der Tatverdächtigen auf 76,53% Erwachsene, 8,1 % Heranwachsende, 11,12 % Jugendliche und 4,18 % Kinder.

+++ Fazit und Ausblick +++

„Das Oldenburger Münsterland ist eine sichere Region. Das können wir trotz des Anstiegs der Fallzahlen feststellen. Natürlich werden wir auch in diesem Jahr weiter daran anknüpfen und uns den Herausforderungen entgegenstellen“, fasste Jörn Kreikebaum zusammen.

„An dieser Stelle ist besonders die gute, kontinuierliche und engagierte Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervorzuheben, die sich trotz zunehmender Arbeitsbelastung weiter mit gewohnter Akribie den Sachverhalten widmen“, lobte Kreye. „Nur durch diese professionelle Arbeitsweise kann die konstant hohe Aufklärungsquote über Jahre hinweg gehalten werden“, sprach sich Jörn Kreikebaum dazu aus.

„Insbesondere die Bereiche der Häuslichen Gewalt, der Kinderpornographie sowie der Jugendkriminalität werden in Zukunft weiterhin eine besondere Herausforderung darstellen. Die Kolleginnen und Kollegen sind jedoch hervorragend ausgebildet und sind daher in der Lage, sich diesen Aufgaben zu stellen“, stellte Leitender Polizeidirektor Jörn Kreikebaum in Aussicht und resümierte mit Zuversicht: „Mit der Professionalität und dem Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Bereichen sind wir auch zukünftig gut aufgestellt, um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger der Region zu gewährleisten.“

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta
Uta-Masami Bley
Pressestelle
Telefon: 04471/1860-104
E-Mail: pressestelle@pi-clp.polizei.niedersachsen.de
https://www.pd-ol.polizei-nds.de/dienststellen/polizeiinspektion_clop
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