PP Ravensburg: Veranstaltung zur Extremismusprävention an der Bertha-Benz-Schule


Polizeipräsidium Ravensburg

Sigmaringen (ots)

Die Bertha-Benz-Schule in Sigmaringen veranstaltet am Dienstag, den 22.11.22, zusammen mit dem Polizeipräsidium Ravensburg eine Veranstaltung zum Thema Extremismusprävention. Dazu Polizeipräsident Uwe Stürmer: „In dem Theaterstück werden typische Radikalisierungsverläufe jugendgerecht vermittelt und junge Menschen sehr anschaulich über die perfiden Rekrutierungsmethoden von Extremisten aufgeklärt.“

Die interaktive Theatergruppe „Q-Rage“ (https://www.q-rage.de/) führt an diesem Vormittag ein interaktives Theaterstück zum Mitmachen im Haus Nazareth für ca. 120 Schülerinnen und Schüler sowie Ihre Lehrerinnen und Lehrer auf. Die Teilnehmenden über Radikalisierungsmechanismen zu sensibilisieren ist das gesetzte Ziel der Veranstaltung.

Der stellvertretende Schulleiter Hr. Frick freut sich sehr, dieses Projekt an seiner Schule anbieten zu können, und betont die Relevanz des Themas in der heutigen Zeit.

Das Organisationsteam um Kathrin Römer, Schulsozialarbeiterin an der Bertha-Benz-Schule, und Polizeihauptkommissar Fabian Hengstler vom Polizeipräsidium Ravensburg begrüßt das Publikum an diesem Vormittag.
Die Gesamtkoordination des Projekts erfolgt durch das beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg angesiedelte Kompetenzzentrum gegen Extremismus in Baden-Württemberg (konex), das das Projekt nach wissenschaftlichen Kriterien evaluiert und für weitere Informationen auch eine Internetseite eingerichtet hat: https://achtung.polizei-bw.de.

In dem Theaterstück werden die zwei Jugendlichen und Sandkastenfreunde Lina und Tarek dargestellt. Als Lina wegen des Jobwechsels ihres Vaters wegziehen muss, bleibt Tarek ohne seine beste Freundin zurück. Da auch Lina zunächst ohne Anschluss am neuen Wohnort ist, leiden beide unter ihrer Situation und finden zunächst keinen Trost. Doch dann finden sie neuen Anschluss, sie werden beide in jeweils unterschiedliche extremistische Kreise gezogen. Tarek, dessen Vater Türke ist, in eine militante islamistische Organisation. Lina lernt einen Jungen kennen, der sie mit Rechtsrock und geschickter Beeinflussung ins rechtsextreme Milieu zieht. Als die beiden sich schließlich an ihrem alten Lieblingsort wiedertreffen, ist von der ursprünglich innigen Freundschaft nichts mehr übrig. Ihr Wiedersehen endet im Streit: sie beschimpfen und verletzen sich, schreien sich wütende Hassparolen an den Kopf. Es gelingt ihnen nicht, den Weg zueinander wiederzufinden. Jeder bleibt in seinem Tunnel stecken. Beide Lager brauchen einen Sündenbock – etwas, worauf sie ihren Hass projizieren können. Das sind Lina und Tarek nun füreinander geworden: Hassobjekte. Ihre Welten sind grundverschieden und Toleranz oder Respekt gibt es in deren radikalen und menschenverachtenden Weltanschauungen nicht.

„Die Welt ist nicht schwarz und weiß. Die Welt ist bunt!“ – so die glasklare Botschaft am Ende der Aufführung. Sehnsüchte und Fragen von Jugendlichen werden thematisiert, genauso wie der Prozess der Radikalisierung: „Ist Lina ein Nazi?“ – „Woran kann man eigentlich erkennen, dass jemand radikalisiert ist?“ – „Welche Probleme hat Tarek?“ – „Wie konnte es funktionieren, dass Lina und Tarek am Ende in ihrem Hass gefangen sind?“ Diesen und vielen anderen Fragen nähert sich das Stück zusammen mit den beteiligten Schulklassen.

Zum Projekt „Achtung?!“ gehört neben dieser Theaterinszenierung auch eine Nachbereitung des Stückes. Die Schülerinnen und Schüler haben eine weitere Gesprächsmöglichkeit und können offene Fragen zu diesem schwierigen Thema loswerden.

Außerdem präsentiert die Schule die Bilderausstellung von Stiftung Weltethos, wobei alle Klassen am Impulsvortrag „Du bist gefragt“ von der Stiftung teilnehmen können. Der Referent präsentiert den Jugendlichen aktuelle Bilder und Videos und fordert sie auf, ihre eigenen Ansichten frei einzubringen. So können die Schülerinnen und Schüler diskutieren, was der Unterschied zwischen einer Anti-Kriegsdemonstration und einer Friedensdemonstration ist. Sie können sich in diesem Kontext auch überlegen, woher Vorurteile gegenüber anderen Menschen kommen und wie man sich gegenseitig als Mensch wahrnehmen kann. Zudem werden unter anderem die Themen Radikalisierung, Kriminalität, Doping und Rollenklischees angesprochen.

Die eindringliche Botschaft des Projektes lautet: Es gibt nie nur eine Lösung. Wir brauchen Respekt und Toleranz. Wir brauchen Freiheit und eine starke Demokratie, die uns diese Werte sichert!

+++++++++++++++++++++++

Weitere Informationen im Internet:

https://praevention.polizei-bw.de/praevention/extremismus/

https://www.konex-bw.de/

https://www.q-rage.de/praeventionstheater/achtung

https://www.konex-bw.de/achtung/

https://www.weltethos.de

https://praevention.polizei-bw.de/wpcontent/uploads/sites/20/2018/06/flyer_achtung.pdf

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Ravensburg
Referat Prävention
Tel. 0751/803-1042
Mail: ravensburg.pp.praevention@polizei.bwl.de
https://www.polizei-ravensburg.de

Original-Content von: Polizeipräsidium Ravensburg, übermittelt durch news aktuell



Source link