Duisburg (ots)
Duisburg: Glücksspiel-Ermittler sind illegalen Machenschaften der Zocker auf der Spur
Mit einem Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Duisburg hat die Polizei in der Nacht zu Samstag (29. Oktober) kurz nach Mitternacht ein Lokal an der Rheinhauser Straße in Hochfeld durchsucht. Gegen die Betreiber bestand der Verdacht, dort unerlaubtes Glücksspiel zu veranstalten. Diese Hinweise haben sich bestätigt:
Die Einsatzkräfte stellten unter anderem zwei illegale Fungame-Automaten sicher, eine Pokertischauflage sowie eine Auflage für das Würfelspiel Barbut. Zudem leiteten sie elf Strafverfahren wegen der Teilnahme am illegalen Glücksspiel ein und stellten knapp 13.000 Bargeld sicher.
Seit mehr als einem halben Jahr sind die Polizei, die Staatsanwaltschaft, der Zoll und Ermittler der Steuerfahndung den illegalen Machenschaften rund um das Thema illegales Glücksspiel konzentriert auf der Spur. Dabei haben sie rund 235 Objekten kontrolliert, knapp 70.000 Euro Bargeld und 90 illegale Fungame-Automaten, auch Fun-Gamer genannt sichergestellt. Dazu wurden 96 Verfahren wegen unerlaubten Glücksspiels, Steuerhinterziehung und Verstößen gegen das Urheberrecht sowie gegen das Markengesetz eingeleitet.
Der Gesetzgeber hat dem legalen Glücksspiel zum Schutz der Spieler hohe Schranken gesetzt. So dürfen je nach Lokalität nur eine bestimmte Anzahl an Automaten aufgestellt werden. Die legal zugelassenen Geldspielgeräte mit Auszahlmöglichkeit haben unter anderem Zulassungszeichen der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB), halten vorgegebene Spielpausen ein und sind auch in dem möglichen Gewinn und Verlust pro Stunde stark reglementiert. Dem gegenüber steht der illegale Fungame-Automat, der keinerlei Begrenzungen oder Einschränkungen kennt. So ist es bei diesen Geräten beispielsweise möglich, mit einem Einsatz von 2 Euro bei einem Spiel 2000 Euro zu gewinnen. Die Einsätze pro Spiel sind nahezu frei wählbar und auch die prozentuale Gewinnausschüttung ist variabel.
„Zockertische in Hinterzimmern gab es schon immer. Aber die illegalen Automaten sind in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen“, so ein Ermittler, der in einem Duisburger Kriminalkommissariat speziell diesen Themenbereich bearbeitet. „Diese Automaten zahlen im Gegensatz zu den legalen kein Geld aus. Sie arbeiten mit Punkten oder zeigen die Gewinne sofort in Euro an. Hat ein Spieler einen gewissen Punktwert erreicht, geht er zum Betreiber oder zu Mitarbeitern und lässt sich aus einer Schwarzkasse auszahlen. Der Steuerschaden ist immens“, erklärt der Ermittler. Daher sind die Steuerfahnder immer mit im Boot, wenn es um illegales Glücksspiel geht.
Doch wie kommt die Polizei darauf, dass irgendwo verbotenerweise gespielt wird? „Natürlich sammeln wir Hinweise aus der Bevölkerung. Aber ganz entscheidend sind oftmals die Tipps, die wir von den Polizisten der einzelnen Wachen bekommen. Sie kennen ihre Bezirke, bemerken Veränderungen und hören mal hier und mal da was. Wir sammeln alle Informationen und tauschen uns mit unseren Netzwerkpartnern!“
Gemeinsam mit den Netzwerkpartnern, also der Stadt Duisburg, den Steuerfahndern, der Staatsanwaltschaft und auch dem Zoll, führen Duisburger Polizisten Razzien und Durchsuchungen in einschlägigen Lokalen durch. Auch Bezüge zu kriminellen Strukturen spielen im Bereich des illegalen Glücksspiels zum Teil eine Rolle. „Gemeinsam überprüfen wir bei diesen Einsätzen alles was geht. Sind alle Konzessionen vorhanden? Gibt es Brandschutzmängel? Schwarzarbeit? Und so weiter. Wir lassen nichts durchgehen und sammeln weitere Erkenntnisse, die uns bei vielen Verfahren helfen“, so der Ermittler.
So werden die Netzwerkpartner auch zukünftig zum Thema illegales Glücksspiel im Einsatz sein.
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