BPOLI EBB: Schleuser mit 19 Migranten in VW Bus gestoppt


Bundespolizeiinspektion Ebersbach

Bautzen (ots)

Ein 45-jähriger Türke war am Morgen des 7. Oktober 2022 mit 19 Landsmännern in einem schwarzen VW Transporter T5 auf der Autobahn 4 unterwegs und konnte durch Einsatzkräfte der Gemeinsamen Fahndungsgruppe Bautzen um 09:00 Uhr auf Höhe der Abfahrt Bautzen Ost gestoppt werden.

Vorausgegangen war ein Hinweis eines aufmerksamen Bürgers, der auf Höhe Weißenberg den offensichtlich überladenen und in Richtung Dresden fahrenden Bulli gesehen hat. Der Fahrer folgte zunächst zögerlich der gemeinsamen Streife von Bundes- und Landespolizei, leistete aber keinen Widerstand. Er wies sich mit einem gültigen türkischen Reisepass aus und lebt in Litauen. Den Beamten zeigte sich ein verstörendes Bild bei Öffnung der Transportertüren. Die Männer im Alter zwischen 16 und 32 Jahren waren nicht angeschnallt und stapelten sich fast im Wageninneren. Auf den Sitzbänken saßen bis zu fünf Männer nebeneinander, zwei lagen unter ihnen auf dem Boden und im Kofferraum hockten weitere 10 Männer. Einige hatten Pässe dabei, aber niemand ein Visum oder einen anderen Aufenthaltstitel. Der Fahrer wurde festgenommen und die 19 Migranten mit mehreren Streifen der Bundespolizei zur Dienststelle in Ebersbach gebracht. Es wurden Corona-Schnelltests durchgeführt und alle Fahrzeuginsassen gewogen. Es wurde ein Gesamtgewicht von 1.250 Kilogramm errechnet, womit der Transporter um 200 Kilogramm überladen war. Die Ermittlungen ergaben, dass die 19 Männer kurdischer Herkunft für eine Zahlung von 6.000,00 Euro pro Person durch eine Schleuserorganisation von der Türkei über die Balkanroute nach Deutschland gebracht wurden. Der festgenommene Fahrer hatte sie in Ungarn übernommen und die Fahrt über Tschechien dauerte 13 Stunden an. Die Einreise erfolgte im Bereich Zittau. Erst nach fünf Stunden hat er eine kurze Pause gemacht und seinen Mitfahrern Wasser gekauft.

Aufgrund der unmenschlichen Behandlung und dem ungeschützten gefährlichen Transport über eine derart weite Strecke muss sich der Fahrer wegen des Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährdenden Umständen verantworten. Er soll heute einem Haftrichter vorgeführt werden. Die 19 Kurden stellten Asylanträge und werden an eine Erstaufnahmeeinrichtung weitergeleitet. Der 16-jährige Jugendliche wurde von seiner in Deutschland lebenden Schwester abgeholt. Gegen die Männer wurden Strafanzeigen wegen der unerlaubten Einreise sowie wegen des unerlaubten Aufenthaltes geschrieben.

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