Zurück ins Gleichgewicht – Wenn Über- bzw. Unterforderung krank macht


Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)

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Berlin (ots)

Anmoderationsvorschlag: Zufriedenheit im Job wird immer mal wieder als „Luxusproblem“ abgetan. Man sollte froh sein, dass man den Job hat, hört man dann gerne. Tatsächlich ist es aber eine wichtige Voraussetzung, um die Arbeit, mit der man seine Brötchen verdient, lange und gut zu machen. Dazu gehört, dass die Aufgaben auch wirklich zu einem passen, also zur eigenen Qualifikation und den Fähigkeiten. Und sie sollten im Rahmen der vorgegebenen Zeit auch gut zu schaffen sein. Im schlimmsten Fall kann der Job sonst nämlich krank machen. Mehr dazu von Oliver Heinze.

Sprecher: Die Erfahrung, beruflich überfordert zu sein, weil zu erledigende Aufgaben kaum zu schaffen sind, haben viele sicherlich schon mal gemacht. Eine berufliche Unterforderung ist aber genauso ernst zu nehmen, erklärt Franziska Grellert vom Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung.

O-Ton 1 (Franziska Grellert, 34 Sek.): „Wenn zu wenig Arbeit anliegt oder man inhaltlich auch zu wenig gefordert ist, dann kann das kurzfristig erstmal dazu führen, dass wir müde und schläfrig werden, unsere Stimmung schlechter wird und auch die Arbeitsleistung abnimmt. Und wenn sich das dann über eine längere Zeit nicht ändert – und das gilt jetzt für Über- und Unterforderung gleichermaßen -, dann können auch körperliche Symptome wie Kopf- oder Magenschmerzen auftreten, das Wohlbefinden und auch die Leistungsfähigkeit leiden dann langfristig und die Entwicklung von stressbedingten Erkrankungen kann auch begünstigt werden.“

Sprecher: Warnsingale sind in aller Regel Veränderungen, wie wachsende Unzufriedenheit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Frust. Wer das bei sich feststellt, sollte dem nachgehen und das Gespräch mit den Vorgesetzten suchen.

O-Ton 2 (Franziska Grellert, 28 Sek.): „Schildern Sie Ihre Situation und teilen Sie vielleicht auch erste eigene Lösungsideen mit. Mögliche andere Anlaufstellen sind auch der Betriebs- oder Personalrat, oder auch eine externe Beschäftigtenberatung. Und wenn es sich um eine andere Person handelt, dann suchen Sie gern das Gespräch mit ihr und sagen Sie, was Sie beobachtet haben und dass Sie sich Sorgen machen. Und dann können Sie natürlich auch gern Ihre Hilfe und Unterstützung anbieten.“

Sprecher: Soweit muss es aber gar nicht erst kommen, wenn man die Situation im Blick behält und rechtzeitig gegensteuert. Hier sind natürlich ganz besonders auch die Führungskräfte gefragt.

O-Ton 3 (Franziska Grellert, 17 Sek.): „Zum einen: Sprechen Sie wirklich routinemäßig mit den Beschäftigten über die Arbeitssituation, fragen Sie nach und haben Sie auch ein offenes Ohr. Zum anderen kann auch der Austausch mit dem gesamten Team zu den Arbeitsbedingungen und zu Aspekten, die verbessert werden können, wirklich hilfreich sein.“

Sprecher: Als Rahmen bietet sich dafür beispielsweise eine Gefährdungsbeurteilung an.

O-Ton 4 (Franziska Grellert, 19 Sek.): „Wichtig ist es, mit dem gesamten Team gemeinsam die passenden Lösungen zu entwickeln. Wer noch mehr zum Thema Über- und Unterforderung wissen will: Wir vom Institut für Arbeit und Gesundheit haben ein E-Learning mit nützlichen Tipps entwickelt. Und da gibt’s eine Version für Beschäftigte und eine direkt für Führungskräfte.“

Abmoderationsvorschlag: Dauerhaft unterfordert zu sein, kann sich genauso negativ auf die Gesundheit auswirken, wie anhaltende Überforderung. Achten Sie also auf sich und Ihre Mitmenschen. Das E-Learning mit Selbsttests, Interviews und Hinweisen, worauf Sie ein Auge haben sollten und was Sie tun können, finden Sie unter public-e-learning.dguv.de.

Pressekontakt:

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)
Pressestelle
Stefan Boltz
Tel.: +49-30-13001-1414
E-Mail: presse@dguv.de
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