Zur Unzeit / Kommentar von Christiane Stein zu Fluggastrechten


Allgemeine Zeitung Mainz

Mainz (ots)

Gibt es ein Wort, das für das Gegenteil von Service steht? Zahlreiche Passagiere von Airlines dürften den Tatbestand zumindest bestens aus eigener Erfahrung beschreiben können: Stundenlanges (!) Vertrösten in Warteschleifen, kurzfristig abgesagte Flüge, unakzeptable Umbuchungsangebote, bei denen man plötzlich nicht mehr am ersten Ferientag von Frankfurt nach Spanien fliegen soll, sondern bereits zwei Tage zuvor mit einer Nacht Aufenthalt am Flughafen in München. Wer sein Ticket wegen Corona stornieren musste, wartete oft monatelang auf die Bearbeitung des Vorgangs. Und die Erinnerung an die chaotischen Verhältnisse auf vielen Flughäfen zum Start in die aktuellen Sommerferien sind ja noch ganz frisch. Es gibt also vieles, was man verbessern kann und dringend sollte. Zumal in einer Branche, in der der Kunde bereits bei der Buchung der Leistung den kompletten Preis bezahlen muss – oft Monate vor der eigentlichen Reise. Seine Chance, noch etwas an der Buchung zu ändern, ist gering oder mit hohen Kosten verbunden. Der Vorstoß einiger EU-Länder, die Ansprüche bei Flugausfällen und Verspätungen abzuschwächen, kommt zur Unzeit. Brauchen wir wirklich ein Signal an die Fluggesellschaften, das sie aus der Verantwortung entlässt, einen reibungslosen Betrieb anzustreben? Wer fliegt, will ohnehin keine Entschädigung, sondern einen guten Service – und möglichst pünktlich am Ziel ankommen.

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