„nd.DerTag“: Bidens Staatsbesuch in Nahost – Kommentar zu den Beziehungen zwischen USA …


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Berlin (ots)

„Mit dem Teufel schlafen“ lautet der Titel des empfehlenswerten Bestsellers von Robert Baer. Darin hat der ehemalige CIA-Agent schon vor Jahren die skandalöse Komplizenschaft zwischen der saudischen Dynastie und der US-amerikanischen Erdöl-Plutokratie aufgedeckt und analysiert. Solange das Erdöl und die Petrodollars sprudeln, drückt man in Washington beide Augen zu, wenn wieder einmal ruchbar wird, dass irgendwelche saudischen Geldgeber den religiösen Fanatismus weltweit schürten. Mithilfe des enormen Wohlstands, den diese Petrodollars einbrachten, haben die Saudis ihre sehr fundamentalistische Version des Islam verbreitet, die zuvor innerhalb der islamischen Welt nur den Status einer Art Sekte hatte. Dadurch hat sich die gesamte Natur des Islam zum Nachteil verändert.

Auf die übliche Menschenrechtsrhetorik, die Washington gegenüber anderen Staaten zu vertreten pflegt, verzichtet man gegenüber Riad. Obwohl Präsident Biden in seinem Wahlkampf noch behauptet hatte, er werde den Kronprinzen zur Verantwortung ziehen für den Mord an dem saudischen Journalisten Khashoggi, wird er nun bei seinem Besuch den Gastgeber lediglich bitten, die Erdölförderung zu steigern, um so den Ölpreis zu drücken. Das versteht man im Weißen Haus unter einer „regelbasierten Ordnung“, der sich alle Staaten der Welt zu fügen haben: ein Instrument zur Verteidigung des eigenen Herrschaftsanspruchs. Der Westen befindet sich allerdings im Niedergang, Saudi-Arabien orientiert sich nach Osten, weshalb Joe Biden dem Kronprinzen Zugeständnisse machen wird. Wie tief er dabei zu sinken gedenkt, wird sich bald zeigen.

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