Jenny Schily: Luft nach oben bei Rollen für ältere Frauen


Neue Osnabrücker Zeitung

Osnabrück (ots)

Jenny Schily: Luft nach oben bei Rollen für ältere Frauen

55-Jährige wünscht sich persönlich mehr Hauptrollen – Krieg in der Ukraine lässt sie verzweifeln: „Ich möchte mir meinen Pazifismus nicht nehmen lassen“

Osnabrück. Schauspielerin Jenny Schily (55) sieht mehr Möglichkeiten beim Film für Frauen jenseits der 50: „Es ist natürlich immer noch so, dass weiter daran gearbeitet werden sollte, interessante Rollen jenseits von Begleiterinnen und Funktionsträgerinnen wie Ehefrauen und Müttern zu entwickeln“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „Da könnte es noch mehr geben für ältere Frauen, da ist noch Luft nach oben.“

Auch für sich persönlich wünscht sich Schily mehr als starke Nebenrollen, für die sie häufig besetzt wird: „Ich hätte auch nichts gegen eine Hauptrolle einzuwenden. Aber ich gucke nicht als Erstes auf Haupt- oder Nebenrolle, sondern auf die Rolle als solche, auf das Drehbuch insgesamt und die Kolleginnen und Kollegen. Vielleicht gibt es Schauspielerinnen und Schauspieler, die zuerst darauf achten, wie groß die Rolle ist, und möglicherweise ist auch durchgesickert, dass ich das nicht so handhabe. Aber es ist nicht so, dass ich sage: Gebt mir bloß keine Hauptrolle, im Gegenteil.“

Tief bewegt zeigte sich die Tochter des früheren Bundesinnenministers Otto Schily vom Krieg in der Ukraine: „Es lässt mich verzweifeln, dass in diesem Krieg täglich Menschen sterben, egal welcher Herkunft. Ich finde tragisch, wie viel in der Ukraine zerstört wird, und gruselig, dass es wie immer im Krieg Profiteure gibt. Und es macht mich traurig, dass der Pazifismus und die Diplomatie so in Verruf geraten sind.“

Die generelle Sanktionierung der Russen bezeichnete Schily als „fragwürdig“ und fügte hinzu: „Natürlich verstehe ich die Intention des Druckmittels – und trotzdem ist es schmerzhaft. Natürlich ist klar, wer Schuld hat an diesem Krieg, aber dennoch ist es so ein Rückschritt, den wir gerade erleben. Ich möchte mir meinen Pazifismus nicht nehmen lassen, weiß aber auch, dass es ein Dilemma ist.“

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