Stuttgart (ots)
ARD-Wirtschaftsmagazin „Plusminus“ am Mittwoch, 25. Mai 2022, 21:45 Uhr, Das Erste / Moderation Alev Seker (SWR)
Amazon ist der Gewinner der Coronakrise. 2021 stieg der Marktanteil des Unternehmens im deutschen Online-Handel laut einer Studie des Marktforschungsinstituts IFH Köln auf 55 Prozent. Welche Folgen hat die wachsende Marktmacht des Internet-Riesen? Das ARD-Wirtschaftsmagazin „Plusminus“ berichtet am Mittwoch, 25. Mai 2022, 21:45 Uhr im Ersten. Online in der ARD Mediathek, auf Youtube und bei Plusminus.
Doppelrolle als Plattform-Betreiber und Händler
Schon lange äußern Händler die Sorge, dass Amazon Daten missbrauche und sie zum eigenen Vorteil nutzen könnte. Nutzt Amazon seine Doppelrolle als Plattform-Betreiber und Händler aus? Eine Preisanalyse im Auftrag von „Plusminus“ zeigt: Bei mehreren Produkten wurde das Angebot von Amazon für die Kund:innen hervorgehoben, obwohl es günstigere Drittanbieter gab, die ebenso schnell liefern konnten. Auf Anfrage bestreitet Amazon die Bevorzugung seiner Angebote. Es würden für alle Anbieter:innen, auch für Angebote von Amazon, dieselben kundenrelevanten Kriterien gelten, neben Preis- und Liefergeschwindigkeit beispielsweise auch ein guter Kundenservice und Zuverlässigkeit bei der Lieferung.
EU-Kommission verabschiedet Wettbewerbsregeln
Auch die EU-Kommission prüft seit Jahren, ob der Online-Gigant Amazon andere Händler auf seiner Plattform benachteiligt. Sie hat zudem Ende März ein Gesetz verabschiedet, dass die Marktmacht des Online-Unternehmens regulieren soll. Doch Kartellrechtsexperten wie Thomas Höppner befürchten, es könnte zu lange dauern, bis die Konzerne die Konsequenzen tatsächlich spüren: „Irgendwann ist ein Punkt erreicht, wo auch Gesetze zu spät kommen, weil die Unternehmen solche Strukturen geschaffen haben, dass man die schon als gegeben annimmt und einfach nicht mehr daran rüttelt.“
Amazon dominiert Online-Handel in USA
Welche Auswirkungen das haben kann, zeigt sich in den USA. Dort dominiert Amazon den Online-Handel inzwischen. Kunden und Händler kommen kaum noch an Amazon vorbei. Die Abhängigkeit bekommen Händler wie Mike Molson hart zu spüren. In den vergangenen Jahren hat Amazon die Dienstleistungsangebote immer wieder ausgeweitet, die Gebühren dafür steigen. „Wir glauben, dass wir all diese Dienste nutzen müssen, damit wir die beste Chance haben, um so viele Produkte wie möglich bei Amazon verkaufen zu können.“
US-Verbraucher:innen zahlen online höhere Preise
Die Gebühren von Amazon wirken sich auf die Preise aus – nicht nur auf dem Amazon-Marketplace, sondern auch auf anderen Plattformen. Die Analystin Stacy Mitchell beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit Amazon. Sie warnt: „US-Verbraucher zahlen online höhere Preise, weil Amazon den Markt dominiert.“ Was droht in Europa? „Plusminus“ hat Händler:innen besucht, die immer mehr Zweifel am fairen Wettbewerb im Internet haben.
Der Beitrag ist nach Ausstrahlung ein Jahr lang in der ARD Mediathek sowie unter plusminus.de zu sehen.
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