Katastrophenschutz braucht dringend ein Update / Ukraine: Helmut Kneppe, Vorsitzender …


Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine Lübke Stiftung

Berlin (ots)

Der Vorsitzende des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), Helmut Kneppe, hat die Einrichtung einer Kontaktstelle für geflüchtete Menschen mit Behinderungen und für Pflegebedürftige aus der Ukraine begrüßt. Grundsätzlich sei es angesichts der veränderten Intensität und Häufigkeit von Katastrophen und Krisen notwendig, Rettungs- und Sorgestrukturen auch mit Blick auf vulnerable Gruppen krisenfester zu gestalten.

„Die zentrale Anlaufstelle für Geflüchtete mit besonderen Hilfebedarfen ist ein ausgesprochen sinnvolles Angebot, sind doch viele der inzwischen mehr als 600.000 hier in Deutschland angekommenen Geflüchteten auf eine besondere Unterstützung angewiesen“, sagte Helmut Kneppe. „Viele einzelne Initiativen und Vereine sind aktiv geworden, um sich um die Menschen mit speziellen Hilfebedarfen zu kümmern. Nun gibt es eine bundesweite Koordinierungsstelle, die die Hilfsangebote – auch die auf Länderebene – im Blick hat.“ Zugleich lobte Kneppe die enorme Hilfsbereitschaft der Menschen in Deutschland, das Engagement vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer.

„Allerdings“, so schränkte Helmut Kneppe ein, „gibt es einen dringenden Aktualisierungsbedarf bei den professionellen Rettungs- und Hilfsstrukturen. Wir brauchen dringend ein Update beim Katastrophenschutz und bei den Sorgestrukturen.“

Naturkatastrophen und Fluchtereignisse würden in Zukunft eher zunehmen. „Die veränderte Intensität und Häufigkeit von Katastrophen erfordert es, dass im Katastrophenfall nach der Rettung und Erstversorgung ein weiteres Organisations-Level hinzukommt: die schnelle, effektive und bedarfsgerechte Sicherung alltäglicher Grundbedarfe wie Unterkunft, Verpflegung, medizinische und psychologische Betreuung, aber eben auch von Hilfeleistungen für vulnerable Gruppen – und zwar über Tage und über Wochen“, so Kneppe. Das reiche von der raschen Organisation von Rollstühlen über Medikamente für chronisch Kranke bis hin zur Gestaltung von Schul-Ersatz für Kinder.

Andererseits gehe es aber auch um Herausforderungen unterhalb der Katastrophenschwelle, wie die Pandemie oder die Flüchtlingskrisen. „Auch hier müssen die Sorgestrukturen in Deutschland krisenfester und resilienter werden. Wir sollten unsere Sorgesysteme zugleich stärker kultur-sensibel und diversitäts-sensibel ausrichten. Nachbarschafts-Netzwerke sollten organisiert werden“, regte der Vorsitzende des KDA an. Dabei, so Kneppe, könne sehr gut auch auf das Engagement und die Erfahrung der Älteren zurückgegriffen werden. „Gerade die Über-60-Jährigen sind in Deutschland ehrenamtlich besonders aktiv.“

Die Bundesministerien für Arbeit und Soziales und für Gesundheit haben in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) die Bundeskontaktstelle und eine Hotline eingerichtet. Die Bundeskontaktstelle vermittelt und koordiniert Angebote für Geflüchtete aus der Ukraine mit Behinderungen und/oder Pflegebedarf. Hotline: 030 – 85 404 789 (von 9 bis 17 Uhr)

Pressekontakt:

Solveig Giesecke
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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