Klares Signal / Kommentar von Sascha Kircher zum Ukraine-Besuch von Annalena Baerbock


Allgemeine Zeitung Mainz

Mainz (ots)

Zwischen den beiden Besuchen der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock in der Ukraine liegen rund drei Monate. Drei Monate, in denen sich unendlich viel verändert hat, in denen die schlimmsten Befürchtungen über eine russische Invasion grausame Wahrheit geworden sind, in denen aber auch unselige Diskussionen darüber geführt wurden, ob Deutschland genug für das vom Angriffskrieg gepeinigte Land tut. Bei ihrer Reise in die Ukraine, die erste eines deutschen Regierungsmitglieds nach dem Heckmeck der Vorwochen, hat die Außenministerin nun deutliche Worte gefunden. Zu den russischen Kriegsverbrechen von Butscha, zur Wiederaufnahme des Botschaftsbetriebs in Kiew und vor allem zum Ziel, sich künftig komplett unabhängig von Energielieferungen aus dem Putin-Reich zu machen. Ja, der Besuch im Kriegsland hat noch jeden politischen Besucher nachhaltig beeindruckt. Und ja, Entscheidungen, die aus emotionaler Betroffenheit heraus getroffen werden, sind nicht immer die weitsichtigsten. Trotzdem handelt die Bundesregierung mit Augenmaß und Besonnenheit. Deutschland ist – mittlerweile – einer der aktivsten Unterstützer der Ukraine, der Besuch der Ministerin ein klares Signal. Das darf auch der auf Krawall gebürstete Botschafter Andrij Melnyk ruhig mal anerkennen. Und Baerbock steht, anders als der nach wie vor eher wolkig formulierende Kanzler, für diesen Kurs der Entschlossenheit. Davon lässt sie sich auch durch Eier werfende Friedensdemonstranten und Briefe schreibende Intellektuelle nicht abbringen, die sich bei ihrem Nein zu deutschen Waffenlieferungen ausgerechnet auf die deutsche Geschichte berufen.

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