6.500 Menschen begegnen sich bei „Leuchtturm Ukraine“ in Berlin / Giffey: „Berlin ist …


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6.500 Menschen begegnen sich bei "Leuchtturm Ukraine" in Berlin / Giffey: "Berlin ist Stadt der offenen Arme und der offenen Herzen." / Über 11.000 Beteiligte deutschlandweit

Berlin (ots)

6.300 Menschen – Geflüchtete und Helfende, Vertreter:innen von 40 NGOs und der Landes- und der Bundesregierung – sind gestern in der Kreuzberger Markthalle Neun beim „Leuchtturm Ukraine“ zusammengekommen. Der Tag wurde von der Allianz ukrainischer Organisationen (AUO), GermanDream und der Alliance4Ukraine als „ein Tag für Menschlichkeit, Zusammenhalt und Freiheit“ organisiert und bot Geflüchteten und Helfenden einen direkten Zugang zu Hilfsangeboten und Informationen zu Themen wie Wohnungs- und Arbeitssuche, Gesundheitsversorgung, Kita, Schule und weiterführende Bildung, Rechtsberatung oder psychologische Unterstützung. Neben Berlin gab es heute Leuchtturm-Veranstaltungen ebenso in Cottbus, Essen, Frankfurt am Main, Saarbrücken, aber auch in Barcelona, Lille und sogar in Stanford bei San Francisco. Allein in Frankfurt am Main kamen 5.000 Menschen zusammen.

Ausgewählte Stimmen der Beteiligten in Berlin

Svitlana Petrowskaja, 86-jährige Holocaust-Überlebende aus der Ukraine:

Zu ihrer Flucht im zweiten Weltkrieg und im Februar 2022: „Ich habe Kiew als kleines Kind mit meiner Mutter und meiner Schwester verlassen. Ich erinnere mich an die ersten Minuten der Evakuierung, wir sind in einem Viehwaggon nach Osten gereist. […] Ich dachte, ich würde Kiew niemals wieder in meinem Leben verlassen, aber nach zwei Wochen habe ich verstanden, ich muss in Sicherheit.“

Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin von Berlin:

„Zu den 24.000 Ukrainer*innen, die vor dem Angriffskrieg bereits in Berlin lebten, und den seitdem nach Schätzungen 100.000 hinzugekommen Ukrainer:innen: „Sie sind herzlich willkommen bei uns in der Stadt. Auch wenn wir wissen, dass viele so schnell wie möglich wieder nach Hause wollen, so ist es im Moment nicht möglich und wir wollen alles tun, damit sich – egal ob Kinder, Jugendliche, Erwachsene, die vielen Mütter, die gekommen sind – alle hier gut aufgehoben fühlen.“

„Berlin ist seit Wochen und Monaten, das kann man schon sagen, die Stadt der offenen Arme und die Stadt der offenen Herzen. Wir sind das Drehkreuz geworden für Tausende Menschen, die angekommen sind, über 100.000 sind angekommen über Berlin und sind auch geblieben.“

Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung:

„Wenn ich hier heute bin, wo alle zusammenarbeiten, Bund, Land, Kommune, Ehrenamt, Social Innovation, Unternehmer, aber auch private und zivilgesellschaftliche Unternehmen, also die Vereine und NGOs, die zusammenarbeiten, dann kann ich nur eins sagen: Das macht ein bisschen stolz, aber es gibt vor allen Dingen Kraft und Mut und Zuversicht. Das sind die Zutaten, die es in den nächsten Wochen braucht.“

„Die Menschen, die zu uns kommen, die wollen keine Opfer sein. Das sind sie auch nicht. Sie wollen ihre Würde haben, sie wollen selbstbestimmt sein. Und das ist unsere Richtschnur bei allem, was wir hier für sie mit Ihnen zusammen machen wollen.“

Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren Frauen und Jugend:

„Ohne ihr Engagement, ohne ihre Kreativität und Empathie könnten wir den Geflüchteten kaum Orientierung geben, wie sie sich hier integrieren können, wie sie ihren Platz in unserer Gesellschaft finden.“

„Als Bundesfamilienministerin empfinde ich die staatliche Fürsorgepflicht zum Einen für die Geflüchteten ebenso aber auch für die haupt- und ehrenamtlichen Kräfte ganz, ganz stark. Was die Menschen im Krieg oder auf der Flucht erlebt haben, ihre individuellen Verletzungen, ihre seelischen Erschütterungen – das verbindet Geflüchtete und Helfende , die hier aufeinandertreffen und die sich hier kennenlernen.“

Düzen Tekkal von GermanDream, Mitinitiatorin von Leuchtturm Ukraine:

„Während wir hier stehen, werden auch in Russland die Feierlichkeiten vorbereitet auf den morgigen Tag. Aber wir dürfen nicht zulassen, dass Putin den morgigen Gedenktag benutzt als Propaganda gegen das ukrainische Volk. Wir müssen ihm widersprechen und dem müssen wir was entgegensetzen und deshalb sind wir heute hier.“

Philipp von der Wippel von ProjectTogether, Mitinitiator von Leuchtturm Ukraine:

„Mit der Alliance4Ukraine haben wir in den letzten Monaten erlebt, wie 400 Organisationen, NGOs, öffentliche Verwaltung, Stiftungen, Unternehmen sich zusammengeschlossen und gesagt haben: Wir sind gemeinsam stärker. Das genau ist es, was wir heute erleben. Uns bringt die Frage zusammen: Was können wir tun gegen die Ohnmacht? Was ist unsere Antwort auf das Grauen des Krieges? Die Antwort ist für uns alle genauso relevant wie vor 77 Jahren. Ein großer Teil der Antwort ist das, was wir hier erleben: dass wir uns einsetzen, nicht still sind, dass wir uns zusammenschließen und uns gemeinsam auf die nächst Ebene des Handelns heben.“

Nataliya Pryhornytska von der Allianz Ukrainischer Organisationen, Mitinitiatorin von Leuchtturm Ukraine:

„Es ist wichtig, dass wir auch über die Geschichte und den historischen Kontext der Ukraine sprechen, denn so wird die historische Verantwortung Deutschlands klar. Kennt man die Geschichte der Ukraine besser, so werden auch die imperialistischen Machtansprüche Russlands besser verstanden. Es gibt viel Unwissen und blinde Flecken in der Wahrnehmung der Ukraine. Wir sollten diese Gespräche nicht nur am 8.Mai führen, sondern das Interesse an der Ukraine auch nach heute aufrechterhalten.“

Hintergrund:

Der Leuchtturm Ukraine fand in Berlin zum zweiten Mal statt. Der Auftakt fand am 10.4.2022 ebenfalls in der Markthalle Neun statt und brachte über 10.000 Menschen zusammen. Durch diesen Erfolg bestätigt haben die Organisator*innen Begegnungstage in weiteren Städten angestoßen: Neben Berlin gab es heute Leuchtturm-Veranstaltungen auch in Cottbus, Essen, Frankfurt am Main, Saarbrücken, aber auch in Barcelona, Lille und sogar in Stanford bei San Francisco. Das Programm in Berlin wird in Deutsch, Englisch und Ukrainisch per Livestream übertragen.

Veranstalter*innen/Initiator*innen:

Allianz Ukrainischer Organisationen, GermanDream, Alliance4Ukraine von ProjectTogether, sowie Isabelle Sonnenfeld, Susann Hoffmann, Waldemar Zeiler, Yasmin Stokinger, Philip Siefer und Kian Pariwar.

Pressekontakt:

Johannes Tödte
+49 176 47745997
jtoedte@projecttogether.org

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