Interessen der Jugend stärken / Kommentar von Joachim Fahrun zum Wählen ab 16


BERLINER MORGENPOST

Berlin (ots)

Kurzform: Wer sieht, wie die Jugendlichen bei eigenen Jugendwahlen abstimmen, erkennt in dieser Altersgruppe keinen besonderen, mit Risiken verbundenen Extremismus, im Gegenteil. Sie würden sich in ihrer übergroßen Mehrheit für demokratische Parteien entscheiden. Dass dabei die Grünen in Führung liegen, bestätigt eine Entwicklung, die auch bei den volljährigen Wählern zu beobachten ist. Jüngere stimmen überproportional für eine Partei, die sich den Schutz natürlicher Lebensgrundlagen auf die Fahnen geschrieben hat. Es steht allen politischen Kräften frei, sich in den Wettstreit um diese Stimmen zu begeben. Angesichts des Übergewichts, das in Deutschland die Generation 60 plus errungen hat, ist es gut, dass Interessen der Jungen mit abgesenktem Wahlalter stärker ins Blickfeld kommen.

Der vollständige Kommentar: Die Auffassungen darüber, wer sich an Wahlen beteiligen sollte, haben sich über die Jahrzehnte immer wieder geändert. Lange dachte „Mann“, dass Frauen die geistige Reife dafür fehle. Zuvor wogen die Stimmen der wohlhabenden Herren im Dreiklassenwahlrecht mehr als die der Armen. Und erst 1972 wurde in Deutschland das Wahlalter von 21 auf 18 Jahre gesenkt.

Wenn also nun auch in Berlin demnächst 16- und 17-Jährige auch das Landesparlament mitbestimmen dürfen, folgt das dem historischen Trend, die demokratische Teilhabe auf weitere Gruppen der Gesellschaft auszuweiten. Es gibt keinen sinnvollen Grund anzunehmen, dass 16-Jährige per se politisch weniger entscheidungsfähig oder unreifer wären als 18-Jährige, Mittelalte oder Senioren. Jugendliche interessieren sich stark für Politik, das zeigen die hohen Wahlbeteiligungen der 18 bis 21 Jahre alten Erstwähler zuletzt in Berlin oder auch die der 16- und 17-Jährigen bei den Wahlen zum Brandenburger Landtag.

Wer sieht, wie die Jugendlichen bei eigenen Jugendwahlen abstimmen, erkennt in dieser Altersgruppe keinen besonderen, mit Risiken verbundenen Extremismus, im Gegenteil. Sie würden sich in ihrer übergroßen Mehrheit für demokratische Parteien entscheiden. Dass dabei die Grünen in Führung liegen, bestätigt eine Entwicklung, die auch bei den volljährigen Wählern zu beobachten ist. Jüngere stimmen überproportional für eine Partei, die sich den Schutz natürlicher Lebensgrundlagen auf die Fahnen geschrieben hat. Es steht allen politischen Kräften frei, sich in den Wettstreit um diese Stimmen zu begeben.

Angesichts des Übergewichts, das in Deutschland die Generation 60 plus errungen hat, ist es gut, dass Interessen der Jungen mit abgesenktem Wahlalter stärker ins Blickfeld kommen.

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