Karlsruhe (ots)
In den letzten Wochen kam es vermehrt zu Anrufen durch falsche Polizeibeamte. Viele Betroffene erkennen zum Glück die Betrügereien und legen auf. Leider waren die Täter am Wochenende in Karlsruhe wieder zweimal erfolgreich und erbeuteten insgesamt 26.400 Euro.
Die erste Tat ereignete sich in Grünwinkel. Hier wurde ein 80-jähriger Mann am Freitagnachmittag durch mehrere falsche Polizeibeamte eines Raubdezernats angerufen. Diese teilten dem Mann mit, dass die Polizei soeben zwei Räuber festgenommen habe, aber zwei auf der Flucht seien. Bei einem der Festgenommenen habe man die Adresse des 80-Jährigen gefunden. Der Senior sei somit ein potenzielles Opfer. Die Polizei fahnde allerdings nach den Tätern. Ferner solle der Angerufene der Polizei helfen, einen korrupten Bankmitarbeiter, welcher Falschgeld auszahle, zu überführen. Die falschen Polizeibeamten wiesen den Betroffenen an 10.800 Euro von seinem Girokonto abzuheben und in der Folge einem angeblichen zivilen Polizisten zur Prüfung zu übergeben. Nachdem der 80-Jährige das Geld geholt hatte, kam ein Unbekannter und holte das Geld ab. Die dreisten Täter meldeten sich abermals und teilten mit, dass die flüchtigen zwei Räuber gefasst seien.
Bei einer weiteren Tat am Samstagmorgen war die Vorgehensweise der Betrüger ähnlich. Auch hier wurde ein korrupter Bankangestellter vorgeschoben, den man überführen wolle. Die Täter konnten die 62-jährige Frau aus Durlach davon überzeugen 15.800 Euro von ihrem Konto zu holen und einem angeblichen Polizeibeamten zu übergeben.
Die Täter arbeiten grundsätzlich immer mit dem gleichen Muster. Zunächst versetzen Sie Ihre Opfer in Angst und Schrecken und erschleichen sich dann ihr Vertrauen. Die Angerufenen werden gebeten der Polizei oder einem Angehörigen zu helfen. Ferner erkundigen sich die Betrüger über die Vermögensverhältnisse. Anschließend werden Falschgeldprüfungen, Inverwahrungnahmen von Vermögenswerten, angebliche Kautionszahlungen wegen eines schweren Unfalls durch die angebliche Polizei vorgegeben. Die Angerufenen werden immer zur Verschwiegenheit verpflichtet. Das Geld sowie Wertgegenstände werden letztlich von den Opfern an sogenannte Geldabholer an der Wohnanschrift oder einem vereinbarten Ort übergeben.
Die Polizei rät:
Wenn Sie angerufen werden, machen Sie keine Angaben zu ihren Vermögensverhältnissen. Auch nicht, wenn angeblich jemand in Not ist und ihre Hilfe braucht. Legen Sie auf und kontaktieren Sie die Polizei. Lassen Sie sich nie auf ein Gespräch ein. Es sind Betrüger am Telefon, die Ihr Geld wollen.
Nehmen Sie sich Zeit und klären Ihre älteren Angehörigen ausführlich auf. Vereinbaren Sie immer einen Rückruf bei einem Bekannten oder Verwandten, bevor Geld an Fremde übergeben wird. Auch dann, wenn Sie von den Anrufern zur Verschwiegenheit verpflichtet werden. Verwalten Sie ihr Geld und ihre Wertgegenstände im vier Augenprinzip. Erkundigen sie sich bei Ihrer Bank nach Möglichkeiten, Ihr Geld gegen Betrüger zu schützen.
Matthias Göhrig, Pressestelle
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