Schauspieler Christian Ulmen schämte sich in Premieren


DIE ZEIT

Hamburg (ots)

Der Schauspieler Christian Ulmen bereut, aus finanziellen Gründen ungeliebte Filme gedreht zu haben. „Als mein Sohn auf die Welt gekommen ist, habe ich eine Zeit lang viele sinnlose Dinge aus Sorge getan, meine Familie nicht vernünftig ernähren zu können“, sagt der 46-Jährige der ZEIT-Beilage Christ&Welt. Er habe mitunter Filme zugesagt, deren Bücher ihm eigentlich nicht gefallen hätten, die aber sehr gut bezahlt worden seien. „Bei den Premieren habe ich mich geschämt.“ Diese finanzmotivierten Filme, die er nicht konkret nennt, hätten ihn runtergezogen. „Ich war dann schlecht gelaunt und unwirsch zu meinen Nächsten.“

Er habe damals die Idee gehabt, dass es den Kindern durch sein Einkommen lange gut gehen werde, seine Familie „derbsten Urlaub“ machen und ein Haus beziehen könne. Aber für sein Seelenheil habe das nicht nachhaltig funktioniert. „Irgendwann habe ich verstanden, dass Kinder eine vortreffliche Kindheit auch mit einem Vater erleben können, der nicht für die nächsten acht Jahre vorgesorgt hat.“ Und: Je mehr Geld man habe, desto größer werden die Erwartungen – und damit der Druck. „Wenn du in ein gutes Hotel fährst, wird dir alles Mögliche versprochen: jeden Morgen warme Brötchen. Dann ärgerst du dich beim Frühstücken, weil du merkst: Oh, die sind aber nicht warm!“

Christian Ulmen hatte 2003 seinen Durchbruch als Schauspieler in der Tragikomödie „Herr Lehmann“. Von 2013 bis 2021 spielte er den Weimarer „Tatort“- Kommissar Lessing. Seit 2017 ist er Regisseur, Autor und Hauptdarsteller der Comedy-Fernsehserie „Jerks“.

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