WIESBADEN (ots)
Im Jahr 2021 haben rund 467 100 Personen in Deutschland einen neuen Ausbildungsvertrag in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Das waren nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 0,3 % mehr als im Vorjahr, das aufgrund der Corona-Pandemie mit 465 700 Ausbildungsverträgen einen historischen Tiefstand verzeichnet hatte. Gegenüber dem Jahr 2019, dem Jahr vor der Pandemie, war die Zahl der Neuabschlüsse im Jahr 2021 nach wie vor wesentlich niedriger (513 300 Neuverträge im Jahr 2019).
Insgesamt war 2021 der Anstieg gegenüber dem Vorjahr bei Männern (+0,5 %) stärker als bei Frauen (+0,1 %). Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass auch Berufe aus dem Handwerk und der Landwirtschaft Zunahmen verzeichneten und hier mehr Männer als Frauen ausgebildet werden als etwa im öffentlichen Dienst, wo 2,1 % weniger neue Verträge abgeschlossen wurden als 2020. Den deutlichsten Zuwachs gab es bei den Freien Berufen (+6,5 %).
Anstiege in den östlichen Bundesländern, größte Rückgänge in Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Bayern
Vor allem in den östlichen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern (+6,4 %), Sachsen-Anhalt (+2,5 %), Sachsen (+2,1 %) und Thüringen (+2,0 %) wurden mehr neue Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Vorjahr. Auch in Nordrhein-Westfalen (+2,7 %) ist die Zahl deutlich angestiegen. Dagegen waren in Schleswig-Holstein (-2,9 %), Baden-Württemberg (-2,1 %) und Bayern (-1,9 %) deutliche Rückgänge zu verzeichnen.
1 258 300 Personen befanden sich zum Stichtag 31.12.2021 in Ausbildung
Die Gesamtzahl der Auszubildenden nahm im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 % ab und ist damit weiter rückläufig. Dies lässt sich durch die geringeren Neuabschlüsse der vergangenen Jahre und die erfolgten Abgänge (u. a. Abschlussprüfung, Lösung des Ausbildungsvertrags) erklären. Mit Ausnahme der Landwirtschaft (+2,3 %) und der Freien Berufe (+0,7 %) waren in allen Ausbildungsbereichen Rückgänge zu verzeichnen.
Trotz einem Rückgang von 3,6 % verzeichnete der Ausbildungsbereich Industrie und Handel mit 710 300 weiterhin die meisten Auszubildenden, gefolgt vom Handwerk (356 700) und den Freien Berufen (112 100). Die prozentual stärkste Abnahme (-6,1 %) ist im mit 4 600 Auszubildenden kleinsten Ausbildungsbereich, der Hauswirtschaft, zu beobachten.
Weitere Informationen:
Die Angaben entstammen der amtlichen Datenerhebung auf Grundlage § 88 BBiG.
Endgültige Ergebnisse zu den Auszubildenden am Stichtag 31.12. und weiteren Merkmalen stehen voraussichtlich im August 2022 zur Verfügung.
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