Artenschutzflächen nicht für Futtermittelanbau freigeben und Subventionen für …


Deutsche Umwelthilfe e.V.

Berlin (ots)

  • Bundesrat stimmt morgen darüber ab, ob Brachflächen für Futtermittel genutzt werden dürfen
  • Geschenk an Fleisch-Lobby: EU-Subventionen für Schweinefleisch in Tiefkühllagern müssen gestoppt werden
  • Deutsche Umwelthilfe fordert: Tierzahlen reduzieren statt Subventionen für die Fleisch-Branche, um Ernährungssicherheit zu gewähren

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert anlässlich der morgigen Bundesratssitzung, Artenschutzflächen nicht für den Anbau von Futtermitteln wie Mais oder Getreide für die Massentierhaltung freizugeben. Die EU-Kommission hatte in einem Rechtsakt den Mitgliedsstaaten ermöglicht, brachliegende Flächen intensiv zu nutzen unter Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln. Vorgeblich soll dies zur Ernährungssicherung beitragen. Die DUH fordert zudem einen Stopp der Subventionen für Schweinefleisch in Tiefkühllagern.

Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Für die Ernährungssicherheit muss nicht der Futteranbau ausgeweitet, sondern die Tierhaltung massiv reduziert werden. Je schneller wir in Deutschland die Tierzahlen in der Massentierhaltung reduzieren, desto größer ist auch unser Beitrag zur Ernährungssicherheit. Für jede Kalorie tierischer Lebensmittel braucht es sieben Kalorien aus Pflanzen, die dann nicht mehr als Grundlebensmittel zur Verfügung stehen. Mit der Nutzung von Artenschutzflächen für den intensiven Futteranbau wäre daher für die Ernährungssicherung nichts gewonnen, und für Brotgetreide sind die Standorte oft zu schlecht. Mit der Ernährungssicherheit unvereinbar sind außerdem die neuerdings gewährten EU-Subventionen für die Fleisch-Branche zur Einlagerung von Schweinefleisch in Tiefkühlhäusern.“

Brachflächen sind laut Evaluierung der EU-Kommission die wertvollsten Flächen für die biologische Vielfalt. Der Anteil dieser Flächen an der gesamten EU-Ackerfläche sank von 2015 bis 2018 um 18 Prozent. Mit der Billigung des Futteranbaus auf diesen Flächen mit Pestiziden und Dünger würden Bund und Länder den Verlust von weiteren wertvollen Nischen für seltene Wildbienenarten, Schmetterlinge und Ackerwildkräuter riskieren.

Seit dem 25. März 2022 gewährt die EU-Kommission Subventionen in Höhe von bis zu 423 Euro pro Tonne für die Einlagerung von Schweinefleisch in Tiefkühlhäusern für längstens 150 Tage. Mit den Lagermaßnahmen soll der Fleischpreis künstlich niedrig gehalten werden, das kurbelt die Nachfrage an. Ein hoher Fleischkonsum in Europa trägt jedoch zur globalen Konkurrenz zwischen Trog und Teller bei, auch wegen der umfangreichen Futterimporte aus Ländern des Südens.

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